Die Historie des SV Arrenkamp

Am Südhang des Stemweder Berges liegt in einer reizvollen Landschaft die kleine Ortschaft Arrenkamp. Hier fanden sich 1921 einige Idealisten zusammen, um einen Schützenverein zu gründen. Ziel war die Förderung des Schießsports und der Dorfgemeinschaft. Die Gründungsversammlung fand im Juli 1921 statt.

Die Schützenfeste wurden in einem Zelt auf Südkamps Weide nahe der Westruper Grenze gefeiert. Auf einer behelfsmäßigen Schießanlage ermittelten die Schützen mit einem K98 ihre Könige. Erster König im Gründungsjahr war Karl Südkamp.

Neben dem Schützenverein gab es in Arrenkamp in den 30er Jahren noch den Mandolinenclub und einen gemischten Chor unter der Leitung der Lehrer Wilhelm Matzen und Otto Knoop.

Das Schützenleben nahm zunächst einen erfolgreichen Aufschwung und man hat sicherlich schöne Schützenfeste feiern können.

Leider wurde die Vereinstätigkeit schon in den Vorkriegsjahren eingestellt. Dabei gingen sämtliche Unterlagen verloren - eine genaue Rückschau über das Vereinsleben vor dem Kriege ist daher nicht möglich. Es steht jedoch fest, daß der letzte König Wilhelm Dresing war.

König Wilhelm Dresing mit Königin Emma, im Vordergrund Kommandeur Wilh. Spreen, 1951

Antreten der Schützen bei Dresings zum Abholen des Königs

Es waren Gottfried Bachmann und Wilhelm Spreen, die im Sommer 1951 in Bachmanns Schmiede am Amboß die Initiative ergriffen und konkrete Pläne zur Wiederbelebung des Schützenvereins schmiedeten. Am 11. Juli 1951 fand die erste Versammlung nach dem Kriege in der Gaststätte Geldmeyer statt. 42 Bürger nahmen daran teil, darunter viele, die schon vor dem Krieg Mitglied im Schützenverein waren.

Am gleichen Abend wurde bereits ein Vorstand gewählt:

                                

Vorsitzende: 1. Heinrich Klanke 2. Wilhlem Feuße
Schriftführer: 1. Heinz Reddehase 2. Reinhold Klanke
Kassenwarte: 1. Tona Mimberg 2. Wilhelm Helling
Schießwarte: 1. Karl Staas 2. Wilfried Düsing
Hauptmann: Wilhelm Spreen Leutnant: Gottfried Bachmann

Der Jahresbeitrag betrug 3,00 DM, für Arbeitslose nur 1,50 DM. Jeder Einwohner in Arrenkamp wurde gefragt, ob er Mitglied im Schützenverein werden möchte. Das Resultat war überaus gut; das Mitgliedsregister wies bald über 100 Namen auf. Mitglieder, die 65 Jahre und älter waren, wurden als Ehrenmitglieder geführt und brauchten keinen Beitrag zu zahlen. Der König erhielt eine Unterstützung von 100 DM.

Am 19. August 1951 sollte das erste Schützenfest nach dem Krieg gefeiert werden. Eine schwierige Aufgabe war die Platzfrage. Nach langen  Beratungen und Diskussionen stellte Wilhelm Feuße (Nr. 10) seine Wiese  gegenüber Böckmann (Nr. 49) zur Verfügung. - An dieser Stelle wird auch heute noch das Arrenkamper Schützenfest gefeiert.

In Ermangelung eines Schießstandes fand das Königsschießen mit einem Luftgewehr in Brauns Schießbude statt. Bester Schütze war Werner Dresing, der mit der neu angeschafften Königskette dekoriert wurde. Beim Umzug begleitete eine Reitergruppe die Schützen und den Schützenkönig, der seinerzeit noch in einer grün-weiß geschmückten Kutsche gefahren wurde. Auf dem Festplatz fand unter der Leitung des Dorflehrers eine kleine Kinderbelustigung statt.

Schützenkönig Werner Dresing mit Königin Elli Komandeur Wilhelm Spreen

In der Versammlung am 2. Februar 1952 beschlossen die Vereinsmitglieder, daß beim Königsschießen die sechs besten Schützen des ersten Durchgangs um die Königswürde stechen sollten. Auch müsse der König ortsansässig und mindestens 21 Jahre alt sein. Weiterhin entschied man sich für die Anschaffung und Erhöhung des Königsgeldes auf 125 DM.

Außerdem trat der Schützenverein dem damals neu gegründeten Stemwederberg-Schützenverband bei. Die Sportschützen nahmen mit einem privat gekauften Kleinkaliber-Gewehr am Pokalschießen in Bohmterheide teil.

Auf der Mitgliederversammlung von 1953 wurde Wilhelm Spreen zum Major und Gottfried Bachmann zum Hauptmann befördert. Ferner entschied die Versammlung, daß während des Schützenfestes die jugendlichen Mitglieder unter 21 Jahren um die Schützenschnur schießen sollten, dabei aber mindestens die Ringzahl 30 erreicht werden müßte, um die Schnur verleihen zu können. Das Königsgeld wurde auf 200 DM erhöht.

Thema auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 9. Juli 1955 war u.a. der Neubau eines Schießstandes. Der Vorsitzende appellierte an die Mitglieder, daß nur durch eine gemeinsame und freiwillige Zusammenarbeit das Vorhaben gelingen könnte.

König Wilhelm Feuße mit Königin Anna, 1955/56

Der Schießstand wurde umittelbar neben dem Schützengelände angelegt und erhielt zwei KK-Schießbahnen. Darüber hinaus bestand der damalige Schießstand aus einem Schotterboden und einer nach allen Seiten offenen Überdachung. Spenden und eine Umlage unter den Mitgliedern trugen zur Finanzierung bei.

Als nächstes Ziel setzte man sich die Anschaffung einer Vereinsfahne. Als Fahnenträger wuden Georg Hemann, Otto Schäfer und Karl-Heinz Meier gewählt. Die Patenschaft bei der Fahnenweihe übernahm der Schützenverein Hollwede, der im gleichen Jahr (1921) wie Arrenkamp gegründet wurde. Die Festrede hielt der Hollweder Schützenvorsitzende Wilhelm Siebe. Alle angetretenen Vereine erhielten zur Erinnerung und als Dank je eine Fahnenschleife, die Arrenkamper Mädchen mit einem treffenden Spruch übergaben.

Das Motto auf der Arrenkamper Fahne lautet: Glaube - Sitte - Heimat.

Nach der Fahnenweihe wurde ein vom Arrenkamper Verein gestifteter Pokal ausgeschossen, den die Schützen aus Bohmterheide errangen.

Die Mitgliederversammlung am 4. Januar 1958 wählte Horst Wehrmann in geheimer Wahl zum neuen Vorsitzenden. Als weitere Neuerung sollte zukünftig am Nachmittag des ersten Schützenfesttages im Zelt eine gemeinsame Kaffeetafel durchgeführt werden. Auch wurde die Anschaffung neuer Uniformen angeregt, aber vorerst noch zurückgestellt.

Schützenfest 1957 (Schützenkönig: Heinz Reddehase)

Da der Schießstand nicht den geforderten Bestimmungen entsprach, wurde in einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung am 10. Mai 1958 über den erforderlichen Umbau gesprochen und ein entsprechender Bescluß gefasst. Die Leitung übernahm der 1. Vorsitzende Horst Wehrmann. Am 16. August des Jahres konnte der Schießstand wieder seiner Bestimmung übergeben werden.

In der Mitgliederversammlung am 23. Januar 1960 bat Wilhelm Dresing um Ablösung von seinem Amt als Kommandeur. Sein Nachfolger wurde zum Ehrenkommandeur ernannt.

Im gleichen Jahr stiftete der amtierende König Georg Hemann eine Königskette für den Jungschützenkönig. Erster Träger wurde Friedel Picksmeier. Horst Wehrmann trat als Vorsitzender zurück, sein Nachfolger wurde Wilhelm Hohlt. Ferner schaffte der Verein ein eigenes Gewehr an, dessen Wartung Georg Hemann Übertragen wurde.

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